Als hochspezialisierte Führungskraft ist Ihr beruflicher Alltag oftmals vor allem in den Bereichen Arbeitszeit, mentaler sowie körperlicher Power ausgesprochen intensiv – und dies häufig ohne für den notwendigen Ausgleich (sprich: Freizeit oder Familienzeit) zu sorgen. Viele Menschen verlieren daher heutzutage in sehr stressigen Lebensphasen schnell den Bezug zu dem, was uns eigentlich guttäte. Körper und Geist setzen in diesen Phasen auf Überlebensmodi, die bei einer Daueranspannung hochgradig krank machen – sowohl körperlich als auch mental. Folgen können psychische (wie z.B. depressive Verstimmungen, Ängste, jegliche Formen oder Gereiztheit) oder körperliche Symptome (wie z.B. Magen-Darm-Beschwerden, Allergien, Bluthochdruck oder Infektanfälligkeit) sein.

Der von mir geschätzte Psychoanalytiker-Kollege Erich Fromm hat diesen Punkt sehr treffend in seinem Buch „Die Kunst des Liebens“ (1956) als Sorge um unsere Zukunft und Gegenwart sinngemäß so formuliert: Der Mensch der Zukunft könnte die gesunde Fähigkeit zur Selbstliebe verlieren und somit viel stärker zu kompensatorischen Größen (wie etwa Konsum und Ablenkung) greifen. „Konsum“ galt verständlicher Weise schon zur damaligen Zeit wie auch heutzutage gemeinhin als schön und erstrebenswert, aber eben auch als flüchtig und wenig nachhaltig. Ein alleiniges oder schwerpunktmäßiges Fokussieren auf dabei ungesunde Kompensationsstrategien, um die Arbeitskraft zu erhalten (z.B. Schmerzmittel, wenig Schlaf/Erholung oder Freude im Alltag), sind der Gesundheit auf Dauer alles andere als förderlich.

Als unsere größte Vermögensanlage sollte somit an erster Stelle unsere körperliche wie auch unsere mentale Gesundheit stehen. Ohne diese beiden Faktoren kann der Mensch den wunderschönen Marathon des Lebens langfristig leider nicht erfolgreich bestreiten und den selbst erarbeiteten Konsum wenig nachhaltig genießen.